
Ein Kommentar des CDU-Landtagskandidaten, Oliver Krauß, zur Schulpolitik in NRW
Nach einer FORSA-Umfrage sagen 87% aller befragten Lehrerinnen und Lehrer, dass die Schulpolitik in Nordrhein-Westfalen am realen Schulalltag vorbeigeht. Die Landesregierung hat für ihre Schulpolitik die Note vier minus bekommen. Niemand möchte unser Land schlechtreden, aber die Fakten müssen wir zur Kenntnis nehmen: Wir haben die schlechteste Lehrer-Schüler-Relation bundesweit und eine extreme Überlastung unserer Lehrerinnen und Lehrer. Hinzu kommt ein hoher Unterrichtsausfall. So kann man nicht bei der PISA-Studie punkten.
Wer Inklusion in der Schule will, muss dafür auch die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. In einem inklusiven Schulsysten lernen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam. Dafür benötigen wir an erster Stelle flächendeckend und ausreichend Lehrpersonal mit sonderpädagogischer Ausbildung. Wenn das nicht möglich ist, müssen zumindest die Lehrerinnen und Lehrer entsprechend fortgebildet werden. Nur wenn wir zu einer Doppelbesetzung für jede inklusive Klasse kommen, kann Inklusion tatsächlich funktionieren. 94% der aktuell von FORSA befragten Lehrerinnen und Lehrer sehen das genauso.
Wer eine individuelle Förderung unserer Kinder will, der muss vor allem den Erhalt unseres jetzigen gegliederten Schulsystems sicherstellen. Das bedeutet zugleich, dass unsere Förderschulen erhalten und nicht geschlossen werden. Gerade bei uns im Rhein-Sieg-Kreis haben wir ausgezeichnete Förderschulen, wo auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird.
Das geht jedoch nicht mit der schlechtesten Lehrer-Schüler-Relation aller Bundesländer und mit den durchschnittlich größten Klassen.
Eine individuelle Förderung unserer Kinder geht nicht ohne eine Entlastung unserer Lehrerinnen und Lehrer von unterrichtsfremden Aufgaben, wie beispielsweise die organisatorische Vorbereitung von Veranstaltungen und Fahrten. Dies können Angestellte ebenso gut erledigen.
An einer Entlastung der Lehrkräfte müssen wir auch bei der Stundenverpflichtung arbeiten, insbesondere bei den Lehrern, die mit 25,5 Stunden zwei Korrekturfächer unterrichten.
Wir setzen uns dafür ein, nicht alles zu reglementieren und vorzugeben. Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Daher brauchen wir mehr Wahlfreiheit in den Schulen. Kindern, die sich später entwickeln, müssen wir die Möglichkeit bieten, länger zu lernen und das Abitur erst nach neun Jahren auf der weiterführenden Schule zu machen (G 9).
Kindern mit einer schnelleren Entwicklung soll aber eine kürzere Lernzeit eingeräumt werden, um die weiterführende Schule nach acht Jahren erfolgreich abzuschließen.
Ein letzter Punkt im Bereich der Bildung ist die unsoziale Ungleichbehandlung beim Lehrpersonal. Wir haben rund 195.000 Lehrerinnen und Lehrer in NRW. Davon sind etwas mehr als 40.000 nur angestellt und da. 12.000 sogar nur zeitlich befristet beschäftigt. Sachliche Gründe für befristete Arbeitsverträge sind vor dem Hintergrund des enormen Lehrermangels nicht erkennbar.
Wer von sozialer Gerechtigkeit redet, muss auch entsprechend handeln. Dass eine rot-grüne Landesregierung eine solche soziale Ungerechtigkeit praktiziert, spricht für sich. Hier brauchen wir nach den Landtagswahlen am 14. Mai dringend einen politischen Neuanfang, den es nur mit der CDU geben kann.
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